Als biologische Vielfalt (Synonym: Biodiversität) wird die Vielfalt der Arten, Gene und Ökosysteme auf der Erde zusammengefasst. Jedes Mitglied im Ökosystem spielt eine wichtige Rolle und nimmt Einfluss auf die anderen Mitglieder. Da alle Arten eng miteinander verbunden und auch voneinander abhängig sind, hat es weitreichende Auswirkungen, wenn einzelne Lebensräume zerstört werden oder Arten aussterben. Ein Ökosystem bleibt nur mit ausreichender Artenvielfalt intakt. Gegenwertig hat der Verlust der weltweiten biologischen Vielfalt einen kritischen Wert erreicht (Rockström et al., 2009). Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund den Zeitraum 2011-2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Ziel der Dekade ist die Bildung eines öffentlichen Bewusstseins für den Verlust und den Schutz der biologischen Vielfalt – weltweit. Diese Forderung beinhaltet den Schutz der Vielfalt auch im eigenen Land.

Wölfe sind Teil unserer heimischen biologischen Vielfalt. Im Hinblick auf das Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, „die gebietstypische Artenvielfalt schützen zu wollen“; ist die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland als Erfolg zu sehen. Um die Vielfalt zu schützen, ist neben politischen Vorgaben auch bürgerliches Engagement bedeutsam. Kindern und Jugendlichen fehlt die Erfahrung mit Wölfen als heimischen Beutegreifern. Aus diesem Grund ist es bedeutsam, dass die Lernenden die Möglichkeit erhalten, den Wolf als heimische Tierart und Teil der europäischen biologischen Vielfalt kennenzulernen. Im Klassenraum kann das Wanderverhalten der Wölfe ein Anlass darstellen, über die Bedeutung internationaler Schutzabkommen wie die der Berner oder Bonner Konvention zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu sprechen.