Ziel der BNE ist es, dass die Individuen Kompetenzen erwerben, um die Zukunft aktiv und eigenverantwortlich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gestalten zu können. In diesem Zusammenhang spielen ebenso rationale, emotionale wie auch handlungsbezogene Komponenten und der Erwerb von Urteilsfähigkeit eine entscheidende Rolle.

Ein umfassender Ansatz zur Bündelung von mit dem Begriff BNE verbundenen Kompetenzen wurde in Deutschland unter dem Konzept der Gestaltungskompetenz von Gerhard de Haan (2008) entwickelt und ausformuliert. „Mit Gestaltungskompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus Gegenwartsanalyse und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische, soziale, zusätzlich auch politisch-demokratische und kulturelle Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzten zu können...“ Die Gestaltungskompetenz lässt sich in 12 Teilkompetenzen aufgliedern:

  1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
  2. Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
  3. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
  4. Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
  5. Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
  6. Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
  7. An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
  8. Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
  9. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
  10. Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
  11. Selbstständig planen und handeln können
  12. Empathie für andere zeigen können